Kategorie: Making-of

Fotobilder am Computer inszenieren

30.11.2016     Kommentare geschlossen

Adlerlogis #1 / 2008

Adlerlogis #1 / 2008

Man kann Bilder mit den unterschiedlichsten Methoden inszenieren. Meist arrangiert der Fotograf das Motiv, um eine bestimmte Bildaussage zu erreichen. Mit Kamera und Beleuchtung setzt er das Foto entsprechend in Szene. Auch bei der Präsentation des fertigen Fotos hat man viele Möglichkeiten, den Betrachter gezielt anzusprechen.

Das war sehr schön auf der Ausstellung „Inszeniert! – Spektakel und Rollenspiel in der Gegenwartskunst“ zu sehen, von der ich im letzten Blog-Beitrag berichtete. Als ich die Kunsthalle verließ, fragte ich mich selbst, wie das eigentlich bei meinen Bildern funktioniert. Ich inszeniere vorwiegend mit den mächtigen Mitteln der digitalen Bildbearbeitung.

Beim Bild Adlerlogie #1 habe ich aus meiner Sicht relativ wenig korrigiert. Wie sah das Original aus? Was habe ich verändert und warum? In zwei weiteren Beispielen möchte ich Bilder mit stärkeren Bearbeitungen zeigen.

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Making-of: Vom Foto zum Fotobild (2)

02.11.2016     Kommentare geschlossen

Im letzten Blog-Beitrag hatte ich begonnen, die Montage des Bildes „Im Lauf der Zeit“ zu beschreiben. Der Entwurf ist nunmehr skizziert und vier Montagefotos liegen bereit. Nach dem herbstlichen Baum musste ich etwas suchen. Da ich alle Fotos nach dem Speichern auf dem PC mit Stichwörtern versehe, fand ich recht bald einige geeignete Exemplare. Ich wählte einen Baum mit einem dicken Stamm und einer mächtigen Krone. So könnte auch der Hohlbaum einmal ausgesehen haben. Fotografiert habe ich ihn – natürlich auch auf einer Radtour – in der Nähe von Ebersberg.

Foto 5: Baum für den Hintergrund

Foto 5: Baum für den Hintergrund

Jetzt fehlt nur noch das Gras im Vordergrund.

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Making-of: Vom Foto zum Fotobild (1)

20.10.2016     Kommentare geschlossen

Meine Bildideen machen mir häufig viel Arbeit. In der Vorstellung sehe ich das Bild klar vor mir und glaube, dass die Realisierung nicht so aufwändig sein wird. Aber leider ist die Umsetzung meist langwieriger als angenommen. Und manchmal bereue ich meine Bildidee. Sie lässt sich nicht mit vertretbarem Aufwand realisieren. Wie so oft klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Die Skizzen, Entwürfe und ersten Umsetzungsversuche landen im Papierkorb. Dann nehme ich mir vor, bei der nächsten Bildidee die Realisierung detaillierter zu planen. So, wie ich es mal in der industriellen Projektarbeit gelernt hatte: Viel Aufwand in die Konzeptionsphase stecken, um die Realisierbarkeit abzusichern und den gesamten Aufwand für das Projekt möglichst gering zu halten. Diesen eigentlich sinnvollen Workflow halte ich in der Fotografie jedoch selten durch. Das Bildermachen soll ja auch Spaß bringen…

Im Lauf der Zeit / 2013

Im Lauf der Zeit / 2013

Der hohle Baum ist ein Grenzfall. Als der Aufwand „im Lauf der Zeit“ immer größer wurde, war ich häufig kurz davor aufzugeben. Vielleicht hat dies dazu beigetragen, dass ich dem Bild den Titel „Im Lauf der Zeit“ gab.

Wie habe ich das Bild konzipiert? Wie viele Fotos verwendete ich für die Montage? Was sind die entscheidenden Schritte in der Konzeption?

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Zum Herbstanfang Nebelbilder

21.09.2016     2 Kommentare

Morgen beginnt der Herbst. Von allen Jahreszeiten gefällt er mir am besten. Die Sommerhitze verschwindet und die unangenehme Kälte des Winters ist noch nicht da. In der farbenfrohen Übergangzeit bieten sich einzigartige Fotomotive. Aber nicht nur das. Auch ein andere Extrem hat der Herbst in seinem Portfolio. Nebelstimmungen in Grau mit kaum wahrnehmbaren Farbschattierungen.

Nr. 8 fehlt im Nebel #1 / 2015

Nr. 8 fehlt im Nebel #1 / 2015

Ich fotografierte Ruderer auf der Flensburger Förde. Sie beugten sich vor, tauchten die Ruderblätter ins Wasser und legten sich ins Zeug, um das Boot anzutreiben. Nur der Steuermann saß ganz entspannt, musste sich aber mit Mütze und langer Jacke vor der Kälte schützen.

Als ich die Fotos am PC sichtete, fiel mir auf, dass in dem Achter mit Steuermann ein Ruderer fehlte. Dem war es wohl im Nebel zu ungemütlich? Obwohl das Bild diesen Eindruck vermittelt, war es aber nicht so. Das Originalfoto hatte ich im Frühjahr um die Mittagszeit bei klarer Sicht aufgenommen. Den Nebel generierte ich am PC.

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Hommage an M. C. Escher & Co (2)

10.08.2016     Kommentare geschlossen

Das Bild „Treppauf Treppab“ von M. C. Escher, auf dem Personen endlos eine Treppe aufwärts und abwärts gehen, hängt seit vielen Jahren als gerahmtes Poster bei mir im Studio. Die Männer mit Kapuzen kommen nach einer Runde auf dem gleichen Höhenniveau an, auf dem sie gestartet sind. Obwohl die aufwärts gehenden Gestalten offensichtlich nur nach oben führende Stufen nutzen, gewinnen sie keinen Zentimeter an Höhe (zum Bild).

Wie in meinem letzten Blog-Beitrag angekündigt, habe ich versucht, mit Büchern ebenfalls eine unmögliche Treppe zu bauen.

Büchertreppe / 2016

Büchertreppe / 2016

Ich wusste nicht, wie aufwändig das werden würde. In dem Buch von B. Ernst „Der Zauberspiegel des M. C. Escher“ fand ich einige Erklärungen zu den perspektivischen Grundlagen. Aber diese Täuschung mit eigenen Mitteln nachzubilden, war dann doch wesentlich schwerer als ich es mir zunächst vorgestellt hatte.

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Hommage an M. C. Escher & Co (1)

27.07.2016     Kommentare geschlossen

Ich mag Bilder, die mich zum Nachdenken anregen. Bei einigen scheint auf den ersten Blick alles in Ordnung zu sein. Aber plötzlich merkt man, dass bei dem Bild etwas nicht stimmt. Es beginnt einen zu beschäftigen. Und dann entdeckt man, dass das Bild etwas darstellt, das in der Wirklichkeit nicht existieren kann. So ist es mir häufig mit den Grafiken von M. C. Escher gegangen.

Die in der Realität unmöglichen Darstellungen gefielen mir so gut, dass ich vor vielen Jahren zwei als Bild gerahmte Escher-Poster in meinem Studio aufhängte. Im Lauf der Zeit nahm ich die Bilder nicht mehr bewusst wahr. Sie dienten nur noch als Dekor.

Vor kurzem hielt ich ein größeres Foto in der Hand, um die unterschiedlichen Lichtwirkungen zu prüfen. Zufällig fiel mein Blick auch auf die Werke von Escher. Ich fragte mich, ob es möglich wäre, statt der Grafiken Fotografien der unmöglichen Figuren zu erstellen. Ein Foto ist schließlich näher an der Realität als eine Grafik und müsste den täuschenden Effekt und die Überraschung verstärken.

Tribar / 2016

Tribar / 2016

Mit welchen Objekten lässt sich die unmögliche Figur des Tribars bauen? Ich habe es mit Büchern probiert. Aber wie funktioniert nun eigentlich das Trugbild?

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