Eine spiegellose Systemkamera (DSLM) muss her (6) –
Auswahl einer spiegellosen Systemkamera

02.08.2019     Kommentare geschlossen

In den letzten Jahren tat die Canon EOS 40D klaglos ihren Dienst. Die Kamera bewährte sich als Arbeitspferd.

Canon EOS 40D
Canon EOS 40D

Doch nach knapp 12 Jahren möchte ich den neueren Stand der Technik nutzen. Jetzt soll es eine spiegellose Systemkamera (DSLM) sein. Welche Anforderungen habe ich konkret? Wie entscheide ich mich für ein bestimmtes Modell?

Die Bildqualität steht an erste Stelle. Das bedeutet, dass die Kamera über einen ausreichend großen Sensor verfügen muss und das Objektiv möglichst viel Licht verzerrungsfrei einfängt. Ich will auch von der spiegellosen Technik profitieren und möchte ein möglichst kompaktes und leichtes Gerät. Preislich soll der Apparat mit einem Objektiv nicht mehr kosten als die Canon, also maximal 1.500 €.

Was bietet mein „Hauslieferant“ Canon? Die M-Serie ist seit sechs Jahren recht erfolgreich. Die Preise sind mit maximal 600 € sehr niedrig. Aber Canon hat die technische Qualität so begrenzt, dass diese Kameras für die etablierten Spiegelreflexkameras keine Konkurrenz darstellen. Die M-Serie verfügt zwar über einen APS-C-Sensor, aber die Bildqualität ist stark eingeschränkt. Außerdem gibt es bei vielen Modellen keinen Sucher. Die M-Serie scheidet also aus.

Die neue R-Serie ist auch nichts für mich. Ein Sensor in KB-Größe wäre doch eigentlich nicht schlecht? Für meine Anwendungen ist der marginale Qualitätsvorteil bei den Bildern jedoch nicht relevant. Kosten und Nutzen stehen in keinem sinnvollen Verhältnis.

Wie wäre es mit einer Kamera von Sony? Die A7-Serie im KB-Format sieht sehr interessant aus. Dieser Kameratyp scheidet bei mit jedoch wegen des fehlenden internen Blitzes aus. Ich bin häufig in Situationen, in denen ich das Motiv ad hoc etwas aufhellen möchte, aber den externen Blitz nicht dabeihabe oder nicht erst aufstecken möchte.

Bewertungsmatrix Sony
Bewertungsmatrix Sony

Die A 6000-Serie von Sony passt eher zu meinen Anforderungen. Die A 6000 und A 6300 zwar nicht, weil die Kamera über keinen Bildstabilisator verfügt, aber die A 6500 ist in der engeren Wahl. In meiner wilden Bewertungsmatrix gibt es bei der A 6500 nur eine kritische rote Markierung natürlich beim Preis.

Schnell ein Blick auf Olympus. Die OM-D E M 10 MII scheidet wegen kritischer Bildqualität aus. Die M III scheint mir eher auf Video hin optimiert zu sein. Also auch keine Olympus.

So lande ich bei Panasonic. Bei der Lumix DMC GX 80 / 81 ist die Bildqualität nicht so berauschend. Die Lumix GX9 bzw. G9 finde ich jedoch sehr interessant. Trotz des kleinen 4/3-Sensors schneiden die Kameras bei der Bildqualität sehr gut ab. Die G9 hat leider keinen internen Blitz. Ich habe den Eindruck, dass sie bei den relevanten internen Funktionen identisch zur GX9 ist. Sie hat aber ein typisches DSLR-Gehäuse und soll wohl mit diesem Wertegefühl DSLR-Fotografen ansprechen.  Die haben sich an ein entsprechendes Gehäuse gewöhnt und sind dann auch bereit, den deutlich höheren Preis zu zahlen. Die Geschwindigkeit von 60 Bildern pro Sekunde brauche ich ebenso wenig wie die Anmutung einer Profikamera. Damit bleibt die Lumix GX9 in der engeren Wahl.

Ich vergleiche die Sony A 6500 mit der Panasonic Lumix GX9. Aus meiner Sicht sind die Kameras fast gleichwertig. Für die Panasonic spricht der schnellere Autofokus, die jüngere Technik, die Objektive von der gleichen Firma und natürlich mit ca. 700 € statt 1.100 € der deutlich geringere Preis. Ich entscheide mich für die Panasonic Lumix GX9.

Im nächsten Beitrag beschreibe ich die Eigenschaften der GX9 genauer und berichte über die Erfahrungen in der Praxis (zum Beitrag).