Monat: Februar 2017

Die Weltmaschine des Franz Gsellmann –
Wimmelbilder fotografieren (1)

22.02.2017     Kommentare geschlossen

„Die Weltmaschine kann man gar nicht fotografieren.“ Dieser Gedanke geht mir immer wieder durch den Kopf. Ich versuche in einem engen Raum, ein farbenprächtiges kurioses Wunderwerk zu fotografieren. Und wenn die verwirrende technische Konstruktion beginnt, ihren wilden Tanz aufzuführen, kann man sie schon gar nicht mehr mit der Kamera erfassen. Wie soll ich diese wuselnden Bewegungen, das Drehen, Schütteln, Heben und Fallen, wiedergeben?

Weltmaschine; Foto: Gery Wolf

Weltmaschine; Foto: Gery Wolf

Dazu kommen unterschiedlichste Leuchteffekte, glimmende, funkelnde und blinkende Lichter in den verschiedensten Farben. Und dann gibt es auch noch eine Geräuschkulisse, die man schon gar nicht auf ein Foto bannen kann. Das fröhlich bemalte Prachtstück knarzt, summt, klappert und pfeift aus allen Richtungen.

Im Fotokurs hatte ich gelernt, dass ich das Motiv deutlich vom Hintergrund absetzen soll. Das will mir bei der Weltmaschine von Franz Gsellmann nicht gelingen. Daher zeige ich hier erst mal ein offizielles Pressefoto.

Aber auch bei diesem Foto handelt es sich um ein Wimmelbild. Doch eines nach dem anderen. Wie kam ich zur Weltmaschine?  Und was hat es mit einem Wimmelbild auf sich?

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Amateurfotografen und Profis –
Gursky hat bei einem Amateurfotografen gelernt

08.02.2017     Kommentare geschlossen

„Sind Sie Profi?“ Die Frage kommt für mich sehr überraschend. Auf der Eröffnung der von der Gesellschaft für Fotografie organisierten Ausstellung „100 Bilder des Jahres 2014“ stellt mir eine Besucherin diese eigentlich sehr einfache Frage. Ich antworte, dass ich seit fast 10 Jahren fotografiere, kein Geld damit verdiene und damit kein Profi bin.

Serie Lecker! / 2014

Serie Lecker! / 2014

Sie stellt dann einige Fragen zu der mit einem Preis prämierten Serie „Lecker!“. Ich erläutere wie ich zu dieser Serie gekommen bin und warum ich sie in dieser Art gestaltet habe.

Aus dem Heimweg erinnerte ich mich an die Frage, ob ich ein Profi sei. Ich hatte zwar prompt geantwortet, aber bei näherem Nachdenken fand ich, dass die Frage doch nicht so eindeutig zu beantworten ist.

Woran macht man die Unterscheidung von Hobby- und Profifotografen fest? An der Fotografie als Lebensgrundlage, einer institutionellen Ausbildung oder der Leistung? Schließlich hat Gursky seine erste Hochschulausbildung auch nur bei einem Autodidakten der Fotografie erhalten.

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